...Ankommen mit Raketenstart...
Unser Sohn Lasse mit seiner Begeisterung hat uns angesteckt. Wir mieten uns ein Auto und fahren zum Kennedy Space Center, dem Besucher Raumfahrtzentrum in Cape Canaveral. Hier tauchen wir ein in die Geschichte der amerikanischen Raumfahrt.
1969 hatten wir im Fernsehen miterlebt, wie der erste Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte. Die Worte von Neil Armstrong: „ Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit." sind unvergessen und uns noch eindrücklich in Erinnerung.
Der amerikanische Traum ... „alles ist möglich, wenn man nur daran glaubt" ...ist hier gelebte Geschichte.
Wir erfahren mehr über die Generationen von Mercury, Gemini, Apollo und Space Shuttles. Wir klettern durch Modelle der internationalen Weltraumstation ISS, dem größten und kompliziertesten Raumfahrzeug, das je gebaut wurde.
Heute liegt das Raketenprogramn in privater Hand. Das Unternehmen von Elon Musk plant dieser Tage den Transport eines Kommunikationssatelliten ins Weltall. Dreimal wurde der Start schon verschoben. Ab heute läuft der Countdown.
Das möchten wir mit erleben. Wir entscheiden uns, einen weiteren Tag in der Gegend zu bleiben.
Am Rand des Kennedy Space Center liegt eines der artenreichsten US-Naturschutzgebiete. Die unberührte Wildnis des Reservats umfasst Salzwassermarschen, Flussmündungen, dicht bewaldete Bauminseln, niedrige Kiefernwälder, Buschland und Küstendünen mit langen Sandstränden. Hier liegt auch "Playalinda", nur 2km nördlich der Abschussrampe. Von hier aus können wir die Raketen sehen. Hier verbringen den Tag, spazieren am langen Sandstrand.
Wir sind nicht alleine. Auf den Übergängen der Küstendünen wird bereits ab Mittag mit Tele u Stativ an den besten Plätzen angesessen.
Gegen Abend rückt die Fangemeinde zusammen, tauscht sich aus. Der Raketenstart wird zum Event. Das Startfenster liegt zwischen 6:30 und 8:30 pm. Gespannte Erwartung liegt in der Luft.
Die Sonne verliert allmählich ihre Kraft, taucht das Meer, den Strand und den dicht begrünten Dünenstreifen in goldenes Abendlicht. Über uns schweben Adler, Pelikane und Reiher.
Dann kommt die große Enttäuschung. Der Raketenstart wird um einen weiteren Tag verschoben. Wir wollen es zunächst gar nicht wahr haben. Aber alle um uns herum brechen auf. Auch wir machen uns auf den Rückweg nach Riviera Beach zu unserer Murada.
Am nächsten Tag sitzen wir gespannt am Bildschirm. Fasziniert beobachten wir jetzt den Start. Die eigentliche Sensation der Mission liegt darin, die 3 recyclingfähigen Antriebsstufen der Raketen auf die Erde zurück zu bringen.
Es wirkt so unfassbar. Die 2 seitlichen Trägerraketen landen tatsächlich punktgenau auf ihrem Startplatz. Die zentrale Stufe landet auf einer schwimmenden Plattform 900 km vor der Küste. Dieser "Raketendreier" funktionierte erstmals.
Im Teeniealter erlebten wir, wie der erste Mensch auf dem Mond landete. Was erwartet wohl unsere Enkel, wenn sie in unserem Alter sind?