Mittwoch, 27. November 2019

Florida erreicht!





Florida ist erreicht. Wir genießen angenehme Temperaturen und das schöne Städtchen St. Augustine. Damit liegt die längste Strecke an der US Amerikanischen Ostküste in unserem Kielwasser.

Auf der Strecke von Cap Hatteras bis hierher konnten wir uns zwischen dem Weg über den Atlantik und dem Binnenweg über den ICW entscheiden. Immer wieder gibt es Inlets, um ein und aus zu fahren.

Beim Weg über den Atlantik spielen Wind und Seegang die wichtigste Rolle. Außerdem die Frage, wie läuft die Strömung beim Auslaufen und beim Einlaufen im Inlet. Erst einmal auf See lohnt es sich gleich ein größeres Wegstück zurück zu legen. Eine Nachtfahrt bei kaltem Wetter ist aber kein Spaß. Bei der Entscheidung für den Binnenweg hingegen, dauert die gleiche Strecke deutlich länger. Es ist ein Abwägen zwischen Strömung, Tiefgang des Schiffes und Masthöhe. Haben wir mit dem Tiefgang keine Probleme, tritt beim Blick nach oben unter den feststehenden Brücken der Angstschweiß auf die Stirn. So kommt auf dem Weg in den Süden keine Langeweile auf.

Letztendlich entschieden wir uns bei gutem Segelwind für das Segeln auf dem Atlantik. Mal hatten wir entspannte Strecken, mal Strecken mit Seegang und überkommendem Wasser. Wenn der Wind nicht passte und es von den Bedingungen möglich war, fuhren wir den ICW. Hier kamen wir an schönen Häusern mit eigenem Bootsanleger vorbei. Der weitaus größere Teil der Strecken führte durch weite Waldgebiete. Silberreiher und andere Wasservögel begleiteten uns. Immer wieder freuten wir uns über Delphine, die sich besonders in den Inlets tummeln.

Floridas Sonnenküste empfing uns standesgemäß mit Sonne satt und 20-25 Grad Wärme. Wir haben die Hoffnung, dass Faserpelz, Ölzeug, Mütze und co der Vergangenheit angehören.


Samstag, 23. November 2019

Seglertreff in Charleston




 
Wenn wir auf unseren Reisen etwas vermissen, dann sind es Familie und Freunde. Um so mehr genießen wir es, gemeinsame Zeit mit anderen Seglern zu verbringen. Zur Zeit liegen wir in Charleston mit 3 Segelyachten vor Anker, die wir aus Deltaville kennen.

Auf Angelika und Dieter von SY Joanda hatten wir in Portsmouth gewartet und sind seitdem gemeinsam mit ihnen durch den ICW motort und von Southport hierher gesegelt. In Charleston stoßen Cerstin und Bernd mit ihrer SY Tin Lizzie dazu. Aufgehalten durch Reparaturen haben sie nun die Aufholjagd geschafft. Mit dem kalten Nordwind kamen sie durchgefroren hier an. Die Freude war groß, die beiden wieder zu sehen.

Tatsächlich waren die letzten Tage stürmisch, regnerisch und kühl. Drei Tage lagen wir hinter einer geschützten Insel vor Anker, bis wir uns wieder auf den Atlantik wagten. Umso mehr genießen wir den derzeitigen Südwind. Er beschert uns gerade angenehme Temperaturen und Sonne. Es fühlt sich an wie ein deutscher Segelsommer in der Ostsee.

Wir ankern geschützt vor der Stadt Charleston. Die Stadt, nach der "der Tanz Charleston" genannt ist, hat viel zu bieten. Sie glänzt mit prachtvollen Villen, Kirchen und Museen; eine prächtige Südstaaten Stadt, auch "Perle des Südens" genannt. Mit unseren Fahrrädern fahren wir durch schöne Strassen mit altem Baumbestand, vorbei an herbstlich geschmückten Villen, Restaurants, Cafés und Kneipen.

Zurück an Bord sitzen wir mit den Segelfreunden zusammen. Es gibt viel zu Erzählen und die weitere Route zu Planen. Mit dem nächsten Nordwind wollen wir weiter segeln. St. Augustine ist das nächste Ziel. Wieder 200 Seemeilen südlicher heißt auch wieder 2 Grad wärmere Temperaturen. Der Wettlauf in den Süden ist ein Widerstreit mit den Wetterbedingungen. Von Norden droht der Winter; von Süden die Gefahr eines Hurrikans. Aber bald sollten wir auf der Gewinnerseite sein. Ende November ist das offizielle Ende der Hurrikanzeit. Und in Florida hoffen wir unsere Kuchenbude endlich wieder gegen das Sonnensegel tauschen zu können.