Mittwoch, 30. Oktober 2019

Herbstfarben und Musik




Nach Geschichte pur in den letzten Tagen freuen wir uns auf die Blue Ridge Mountains. Schon vor unserer Heimreise nach Deutschland hatten wir hier 3 Tage Station gemacht mit dem festen Vorsatz noch einmal wieder zu kommen.

Die Blauen Berge sind ein Gebirgszug im Osten der USA und ein Teil der Appalachen. Der dazu gehörige Mount Mitchell ist mit einer Höhe von 2037m die höchste Erhebung, die meisten Bergkuppen liegen in einer Höhe von 800 bis 1.500m.

Durch die Mountains verläuft der Blue Ridge Parkway. Diese Strasse führt zu großen Teilen auf den Bergkämmen entlang und ist Teil des Nationalparks. Wir fahren durch herbstlichen Laubwald. Tief hängen die Äste über dem Parkway. Die Sonne blitzt zwischen den gelb bis weinrot gefärbten Blättern hervor und beleuchtet die Hänge. Immer wieder halten wir an, genießen die Aussicht, legen kleine Wanderungen ein. Mehrere Tage verbringen wir in den Bergen, saugen das Farbenspiel in uns auf. Die Temperaturen sind mit 10-15 Grad kühl. Für uns, seit 4 Jahren wärmeverwöhnte Warmduscher, ist das schon gewöhnungsbedürftig.

In dem alten Song von John Denver "Take Me Home, Country Roads" wird der Parkway besungen ....Almost Heaven, West Virginia, Blue Ridge Mountains .......erst mal im Ohr, begleitet er uns den ganzen Tag.

In Asheville finden wir eine sehr aktive Musikszene. Von Country, Folk, Jazz, Blues ...ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wir durchstreifen die Kneipen und haben das Glück auf eine tolle 6-köpfige Jazzband zu stoßen. Ein herrlicher Abend und Abschluss unserer USA Rundtour.

Zurück an Bord heißt es: Reise, Reise, mit den Zugvögeln in den Süden !


Montag, 21. Oktober 2019

Washington D.C.




Nahtlos lässt sich unser Geschichtskurs in Washington D.C. fortsetzen.

Das Washington Monument, ein 169m hoher Marmor Obelisk zu Ehren des 1. Präsidenten George Washington ist nicht zu übersehen. Wir radeln über die National Mall, vorbei am World War II Memorial, Lincoln Memorial und dem Vietnam Veterans Memorial. Das Weiße Haus ist großflächig abgeschottet. Aus sicherer Entfernung dürfen wir einen Blick darauf werfen.

Wir nehmen an einer Führung durchs Capitol (Tickets online reservieren) teil, besuchen die Library of Congress mit wunderbaren Deckengemälden und Wandvertäfelungen. Hier ist die Gutenberg Bibel beheimatet.

Den darauf folgenden Regentag nutzen wir zum Museumsbesuch. Die Auswahl fällt schwer. Es gibt 7 Museen auf der Mall und der Besuch ist kostenlos. Wir entscheiden uns für den Besuch des National Museum of African American History and Culture (großer Andrang, Tagesticket um 6:30 Uhr früh online buchen, schnell vergriffen). Trotz des Onlinetickets stehen wir im strömenden Regen noch eine halbe Stunde in der Warteschlange. Aber der Einsatz lohnt. Hier geht es um die Sklaverei, den Kampf um Gleichberechtigung, Gesellschaft und Kultur der Afroamerikaner früher und heute. In unseren Augen eine gelungene Aufarbeitung der noch nicht allzu fernen Vergangenheit.

Es bleibt uns noch Zeit für ein zweites Museum. Wir entschließen uns für das National Museum of American Indian. Das Gebäude aus gelbem Naturstein, die geschwungenen Formen, Wasser und Steine umgeben von viel Grün sprechen uns an. Drinnen finden wir in angenehm ruhiger Atmosphäre interessantes über die Kultur der Ureinwohner. Uns fehlt in diesem Museum die geschichtliche Aufarbeitung der Vergangenheit der verschiedenen Indianerstämme vor und nach der Eroberung des Kontinents durch die Neuen Siedler.

Erst am Ende unserer Rundreise im Cherokee Naturreservat in den Bergen werden wir ein Museum finden, das die Geschichte der Cherokee Indianer in würdiger Weise wiedergibt.

Sonntag, 20. Oktober 2019

Auf den Spuren der Geschichte





Die Ostküste ist Amerikas geschichtsträchtige Seite. Hier gingen die ersten Entdecker an Land. Hier fand die Besiedelung der Kolonialmächte ihren Anfang. Wir nutzen die Hafenzeit, um die geschichtsträchtigen Orte vor der Haustür zu besuchen.

Die 3 Städte Jacksonville, Williamsburg und Yorktown bilden Virginias historisches Dreieck. Sie sind die Geburtsstätte der Vereinigten Staaten von Amerika.

In Jamestown betraten 1607 die ersten englischen Siedler das Land. Von Jamestown zogen die Siedler ins Landesinnere, in das spätere Williamsburg, von 1699 bis 1776 Hauptstadt der britischen Kolonie Virginias. Im nahen Yorktown errang Amerika die uneingeschränkte Unabhängigkeit von Großbritannien.

Das Williamsburg des 18. Jahrhunderts wurde umfangreich restauriert. Colonial Williamsburg ist heute das größte und umfangreichste Museumsdorf der USA mit über 100 Gebäuden, einem Capitol, Gärten und Grünanlagen. Darsteller in historischen Gewändern gehen den alten handwerklichen Arbeiten nach, geben Auskunft und machen Führungen.

Wir fahren mit den Fahrrädern auf den breit angelegten Wegen mit altem Baumbestand durch das Freilichtmuseum. Bei 20 Grad und Sonnenschein genießen wir den schönen Herbsttag, schauen in das ein und andere Handwerkerhäuschen.

In Yorktown besuchen wir das Museum. 1781 wurde hier der Friedensvertrag zwischen dem siegreichen Kommandeur der französisch-amerikanischen Truppen George Washington und dem unterlegenen General Cornwallis geschlossen. Damit war die koloniale Ära Großbritanniens beendet. So wurde das historische Dreieck zur Wiege der Vereinigten Staaten.

Noch zu seinen Lebzeiten wurde die Hauptstadt Washington D.C. nach George Washington benannt. Das soll unser nächstes Ziel sein.


Freitag, 18. Oktober 2019

...zurück an Bord





Anfang Oktober fliegen wir wieder in die USA. Unsere Segelyacht Murada liegt unversehrt auf ihrem Liegeplatz im Wasser. Die liebgewonnene Seglergemeinschaft ist größtenteils auch schon eingetroffen und wir genießen die Abende am Grill in netter Runde. Die Gespräche drehen sich um die anstehenden Arbeiten am Schiff, bei der SY Balou um den Verkauf desselben und die Ziele für die bevorstehende Segelsaison.

Relativ schnell haben wir uns an Bord wieder eingerichtet. Nach 2 Wochen segeln wir von Deltaville nach Portsmouth/Norfolk. Wir legen das Schiff in die Ocean Yacht Marina mit Blick auf Norfolks Hafenpromenade und den Intracoastal Waterway. Hier kommen täglich einige Segler auf dem Weg nach Süden vorbei. Wir wollen wegen der noch bestehenden Hurricangefahr bis November warten, bevor auch wir uns dem Zug in den Süden anschließen. Die Temperaturen sind mit 12-24 Grad noch angenehm, ähnlich dem Altweibersommer in Deutschland.

Bei einem Spaziergang durch Portsmouth finden wir ganz in unserer Nähe einen kompetenten Fahrradhändler. Mit dem Kauf von zwei Yacht-Falträdern geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Fortan erweitert sich unser Aktionsradius erheblich. Wir radeln durch das historische Portsmouth und sind bald ortsbekannt. Das Fahrradfahren steckt hier noch in den Kinderschuhen und immer wieder werden wir auf die Falträder angesprochen.

Bei einem Besuch des Chrysler Museums in Norfolk kommen wir mit einem amerikanisch-deutschen Ehepaar mit Braunschweiger Wurzeln ins Gespräch. Sie empfehlen uns das historische Williamsburg zu besichtigen.

Der Entschluss reift mit einem Auto die weitere Umgebung zu erkunden. Mit den Fahrrädern fahren wir zum 12 km entfernten Flughafen und packen sie in den Kofferraum. Fortan sind sie immer dabei.