Den letzten Tag auf den Bahamas verbringen wir vor Bimini. Wir nutzen den windstillen Tag zum Baden und Ausruhen. Kurz nach Mitternacht starten wir unsere Überfahrt nach Florida. Es ist ein leichter Wind aus SE vorhergesagt. Für die 72 Seemeilen nach West Palm Beach/Florida ideale Voraussetzungen. Wind und Golfstrom setzen in die selbe Richtung.
Die Nacht ist sternenklar aber dunkel. Es gibt keinen Mond. Nur im Westen ist der Horizont hell erleuchtet. Es scheint, als wollte die Sonne dort aufgehen. Miami lässt grüßen.
Auf La Palma/Kanarische Inseln hätte man das Lichtverschmutzung genannt. Dort gibt es mehrere Sternwarten und die Beleuchtung muss in der Nacht ausgeschaltet oder gedimmt werden. Die USA wirft ihre Schatten sprich Lichter voraus. Noch bin ich sehr skeptisch, ob mir dieses Land gefallen wird.
Um 5 Uhr am Morgen geht der Mond im Osten auf. Wie eine goldene Sichel erhebt er sich aus dem ansonsten pechschwarzen Himmel hinter uns. Dort, in unserem Kielwasser liegen die Bahamas, diese zahlreichen kleinen und größeren Inseln und Inselgruppen mitten im Atlantik. In vergangenen Zeiten dienten sie Piraten als Unterschlupf. Wir nehmen uns vor mit unserer Murada noch einmal wieder zu kommen. Es gibt hier noch viel zu Entdecken.
Es wird dann ein wunderbarer Segeltag. Mit halbem Wind und bis zu 2 Knoten Golfstrom Unterstützung britzelt unsere Murada durchs glitzernde Wasser. Voraus erheben sich Hochhäuser am Horizont, im Minutentakt starten und landen in Miami die Flugzeuge. Das letzte Stück müssen wir motoren. Der Wind ist eingeschlafen.
Wir fahren durch die betonnte Einfahrt nach West Palm Beach. Mein erster Eindruck: voll ist es hier. Während wir uns in die Durchfahrt mit quersetzendem Strom und Tonnen, die wie Magneten wirken, vortasten, rasen um uns herum Speedboote in allen Größen sich gegenseitig überholend durch den Kanal. Der Platz zum Ankern für unseren Tiefgang ist begrenzt. Wir atmen auf, als der Anker sitzt und wir noch Platz zum Schwoien haben. In unmittelbarer Nähe säumen prächtige Villen das Ufer. Megayachten fahren an uns vorbei. Wir sitzen im Cockpit und lassen das geschäftige Treiben auf uns wirken.