Mittwoch, 2. Januar 2019

Schwerer Abschied vom Rio Dulce/Guatemala



Nach Weihnachten machen wir uns auf den Weg. Wir setzen zum ersten Mal nach der langen Liegezeit die Segel und gleiten fast lautlos und gemächlich über "El Golfete", den See im Rio Dulce. Nach dem geschäftigen Treiben in der Marina und dem trubeligen Ort Rio Dulce saugen wir die Ruhe des Flusses förmlich in uns auf. Wir liegen am Rande des Urwalds vor Anker. In der Nacht schläft der Wind ein, wir erwachen mit dem Geschrei der Brüllaffen und den ersten Vogelstimmen.

Der Start ins neue Jahr fällt fast ins Wasser. Wir sitzen mit Claudia und Friedrich von SY Eden und Corinne und Florian, einem jungen Paar aus Schweiz/DE zusammen und unterhalten uns so angeregt, dass wir die Zeit vergessen. Coco und Flo sind mit ein wenig Eigenkapital und dem Programm workaway unterwegs. Gerade hüten sie die Marina "Burnt Key" in einem wunderbar geschützten Seitenarm des Rio Dulce gegen freie Logie. Für uns immer wieder spannend, welche Möglichkeiten es für junge, unternehmungslustige Menschenkinder gibt, die Welt zu erkunden.

Dann heißt es endgültig Abschied nehmen von Guatemala, einem Highlight unserer bisherigen Reise. Wir klarieren in Livingston aus, verprassen unsere letzten Quezales. Am späten Nachmittag motoren wir in Richtung Flussausfahrt. Hector mit seinem Fischerboot begleitet uns, um unser Schiff, falls nötig, zu krängen. Und es ist nötig! Die Einfahrt des Rio ist seit unserer Ankunft im April 2018 weiter versandet. Der Fluss führt zu wenig Wasser, die Barre ist breiter und höher geworden. Nur schwer...mit Schräglage und mehrmaliger Grundberührung...überwinden wir die Barre. Für uns ein Abschied mit Schmerzen...mit unserer Murada werden wir hierher nicht mehr kommen. Adios und danke für eine herrliche Zeit.