Sonntag, 24. Februar 2019

Bimini - Bahamas


 Die Bahamas, mehr als 700 Inseln umspült vom türkisfarbenen Ozean mit weißen Stränden und dem wohl klarsten Wasser der Karibik. Ein Segelboot ist wohl die beste Art, dieses Gebiet zu erkunden. Wenn da die Sache mit dem Tiefgang nicht wäre. Gespickt mit Sänden und unzähligen Korallenköpfen sieht die Seekarte aus wie ein Streuselkuchen.

5 Tagen bleiben wir auf North Bimini. Hier klarieren wir ein. Nach den zeitaufwendigen Erfahrungen aus Mexiko läuft es hier völlig problemlos. Mit Schwung sausen die nötigen Stempel aufs amtliche Dokument, schnell sind wir 300 US Dollars ärmer und machen einen ersten Landgang.

Alles ist hier wieder sehr karibisch. Es herrscht Linksverkehr. Bimini gehört zum Commonwealth of the Bahamas. 85 Prozent der Einwohner haben afrikanische Wurzeln. Menschen mit schokoladenbrauner Hautfarbe, Männer mit Dreadlocks und mollige Frauen prägen das Straßenbild. Lässig, freundlich und stets hilfsbereit wünschen sie uns ...welcome, enjoy the Island..

Beim Spaziergang über die Insel zählen wir 8 Kirchen. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 2000 Einwohnern und einer Inselausdehnung von 11km Länge und 210m Breite schon eine beachtliche Zahl. Da haben die Missionare ganze Arbeit geleistet. Ein in die Beine gehender Rhythmus tönt uns aus einem der Gotteshäuser entgegen. Hier übt eine Jugendgruppe eine schwungvolle Tanzeinlage.

In der King's Highway, der einzigen Hauptstrasse der Insel kommen wir an einem Berg von Conchmuscheln vorbei. Wir schauen den Fischern beim Öffnen der Meeresschnecken zu. Das wollen wir bei nächster Gelegenheit selbst versuchen. Die Spezialität der Fischer ist Conchsalat. Klein geschnitten mit Tomate, Paprika und Zwiebel und übergossen mit frischem Limettensaft schmeckt der Meeresfrüchtesalat köstlich.


Dass der Golfstrom großen Fischreichtum beschert, hatten wir schon selbst erfahren. Hier auf Bimini, mit seiner kurzen Entfernung zu Florida scheint das Mekka der Hochsee Sportfischer aus Amerika zu sein. In der Nordhälfte von Bimini spazieren wir an leeren Steganlagen, noblen Hotelanlagen, prächtigen Bungalows und einem Spielcasino umgeben von gepflegten Gartenanlagen vorbei. Noch ist alles verwaist, Restaurants und Bars sind größtenteils geschlossen. Die Saison beginnt erst im April und endet im Oktober. Über die Gefahr von Hurricans spricht man nicht gerne. Wir schlendern durch diese Welt im Dornröschenschlaf. Am dazugehörigen Strand mit weißem, feinem Sand und türkisfarbenen Wasser soll der Liegestuhl all inclusive (was auch immer) 250 US$ kosten. 


Auf South Bimini gibt es das Shark Research Center, kurz Sharklab genannt. Es ist eine Forschungsstation, die Kenntnisse über Haie und Rochen sammelt und unter wissenschaftlichen Aspekten auswertet. Leider hat die Forschungsstation in der Zeit unseres Besuches geschlossen. Das holen wir bei unserem nächsten Aufenthalt nach. Neben den friedlichen Ammenhaien leben in den Gewässern um Bimini Hammerhaie, Bullen-, Tiger- und Zitronenhaie.

Das große Highlight auf Bimini ist neben den türkisfarbenen Stränden dann auch das Tauchen mit Haien. Für Alfons und mich ist klar, dass wir solchen Nervenkitzel nicht brauchen. Auch wollen wir nicht in eine Art Käfig steigen, um Bullenhaie in der direkten Nähe zu beobachten. Hier ist das Prinzip Zoo einmal umgedreht. Der Mensch steigt in den Käfig. Bullenhaie werden angefüttert und schwimmen um den Käfig. Finger rausstrecken ist da ungesund.

Wir freuen uns über entspannte Tage im Hafen. Wir staunen über Rochen, die zirkusreif aus dem Wasser springen und können uns am kristallklaren Wasser in den verschiedenen Blautönen nicht satt sehen.

Wir brüten über den Seekarten der Bahamas und versuchen Wege zu finden, die mit unserem Tiefgang gefahrlos zu segeln sind. Das Revier ist nicht einfach. Es gibt Sandbänke und Korallenköpfe, die bis dicht unter die Wasserfläche ragen. Dazu kommen starke Strömungen, besonders in tieferen Durchfahrten, den sogenannten Cuts und Tidenhub bis zu einem Meter. Es gilt also bei passendem Wetter zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein....schauen wir mal.