fast hatte ich vergessen, wie schön das Leben an Bord sein kann.
Das Kranen ist geschafft! Wir liegen im Fluss vor St. Marys Boatyard. Der Tag verlief wie die Tage davor geschäftig.
Jetzt hängen wir am Anker, schwoien leicht hin und her. Die Sonne geht langsam unter. Der Himmel zeigt ein herrliches Farbenspiel. Die Rottöne der untergehenden Sonne mischen sich mit den Blautönen des Abendhimmels. Ganz still ist es geworden. Der Wind weht nur noch als zartes Lüftchen, ein Zirpen im nahen Ufer, ein kurzer Vogelruf sind die einzigen Geräusche.
Ich sitze gemütlich in der Abdeckung der Sprayhood. Im Rücken den weit entfernten Boatyard habe ich den Fluss, das bewaldete Flussufer und den Abendhimmel im Blick. Sitzen, sehen, lauschen, staunen, Eins sein mit der Umgebung. Während das Schiff gemächlich hin und her schwoit, verändert sich der Blickwinkel. Es ist keine Sekunde langweilig. Alles ist stetig und friedlich in Bewegung. Die Strömung des Flusses zieht in unzähligen kleinen Wellen unter dem Schiff hindurch. Das Leben fährt sozusagen vorbei; völlig kostenlos, fast geräuschlos, aber überwältigend schön.
Die ersten Sterne schälen sich aus dem dunkler werdenden Blau. Die Rottöne sinken hinter die Baumwipfel. Die Sichel des Mondes liegt wie ein Lachmund am Himmel.
Wenn ich gefragt werde, was den Reiz des Lebens an Bord ausmacht, sind es solche Abende.