Horta und "Peter Cafe Sport"; das wird für uns immer miteinander verbunden bleiben. Ein junger, Mann mit Pudelmütze, der uns in seinem Dinghi nach unserer Ankunft auf dem Ankerplatz vor Horta begrüßt. In den 4 Tagen, die wir auf das negative PCR Testergebnis warten müssen, versorgt er uns mit leckeren Menüs und einem strahlenden Lächeln. Wie sich später herausstellt heißt er Alfons und ist der Neffe des Inhabers.
Unser erster Landgang ist dann natürlich auch besagtes "Peter Cafe Sport". Die Vereinsfahne unseres Segelvereins in Cuxhaven findet einen Platz zwischen all den anderen Wimpeln und Flaggen, die von Seglern aus aller Welt mitgebracht wurden. Mit dem angesagten Gin Tonic stoßen wir auf Horta an, auf den Vorposten Europas, und dass wir es bis hierher geschafft haben.
Die Entscheidung, ob wir mit dem Schiff ein Jahr auf den Azoren bleiben fällt dann ganz schnell zugunsten der Familie. Wir werden im nächsten Sommer zu Hause gebraucht. In den Tagen bis zum nächsten Wetterfenster bummeln wir durch die Altstadt Hortas, kehren ein in kleinen Cafes und Restaurants. Das Wetter ist sonnig und warm. Wir können immer draußen sitzen. Wir wandern am Rand der Caldeira, eines erloschenen Vulkans mit Blick in den 450 Meter tiefen Krater und der Aussicht auf die Nachbarinseln Pico und Sao Jorge. Üppig blühende Hortensien säumen die Wege und Strassenränder.
Wir liegen im Yachthafen Hortas, dem Herzstück des Ortes und Treffpunkt der Weltumsegler, die auf ihrer Reise zwischen Europa und Amerika hier Station machen. Die Kaimauer ist eine riesige Gemäldegalerie. Es ist eine schöne Tradition, dass sich die Segler aus aller Welt mit dem Namen des Schiffs, der Crew und der Jahresangabe hier verewigen. Die Bilder sollen den Seefahrern Glück bringen für weitere Fahrten. Und "auch wir sollen eine Erinnerung hinterlassen", so der Auftrag unseres segelbegeisterten Sohnes.
Nach getaner Malerei sitzen wir entspannt an Bord. Die untergehende Sonne taucht die bemalte Hafenmauer mit dem dahinter liegenden Berg Pico in warmes Licht. Der Vulkan Pico ist mit 2351 Metern der höchste Berg Portugals und gehört zur gleichnamigen Nachbarinsel. Mit einer guten Flasche des dort gewachsenen Rebensaftes nehmen wir Abschied von den Azoren.